Im heutigen Blogbeitrag möchte ich mal eine Teilnehmerin erzählen lassen. Sie war beim Grenzritt - le grand tour im Mai dabei. Ich bin gespannt, wie ihr ihre Erzählung findet. Wenn euch der kleine Bericht Lust auf diese tolle Tour macht: für den Grenz-Ritt im Juni vom 29.06. bis 03.07. sind noch wenige Plätze frei :-)
"Ich möchte euch von meiner großen Tour erzählen. Dem Grenzritt, geführt von Cindy Huber, Rittführerin und Inhaberin der Wanderreitstation Chez Cindy.
Los ging es an Tag 1 vom Elsass in die Pfalz.
25 Kilometer standen auf dem Programm und die erste Grenzüberschreitung von vielen. Am Vortag war bereits Anreise bei Cindy gewesen und nach einem guten Abendessen, einem erholsamen Schlaf und einem ordentlichen Frühstück stand dem ersten Wander-Ritt-Tag nichts mehr im Weg! Die Pferde wurden bei Cindy gesattelt und für den Tag gepackt. Das „große Gepäck“ wurde uns in die Pfalz gebracht, was mein Glück war denn wie immer hatte ich viel zu viel eingepackt, für mich und für mein Pferd, meine Isländerstute Frökk.
Die Stimmung war spitzenmäßig, jeder freute sich auf die Tour und die Sonne lachte mit uns. Die Gruppe, soviel schon mal vorweg, war phänomenal. Immer gut gelaunt, Jeder nahm Rücksicht, die Pferde waren sehr umgänglich und es wurde eine Zufriedenheit ausgestrahlt, die diesen Ritt auch zu einem besonderen Erlebnis machte.
Die Wälder auf der französischen Seite waren bereits herrlich. Da gab es die ersten tollen Ausblicke in die Rheinebene bis zum Schwarzwald, die Wege waren abwechslungsreich von breit bis schmal, von flach bis etwas steiler und natürlich konnten wir auch den ein oder anderen Tempowechsel einbauen. Ein gemütlicher Trab oder Galopp tut jedem Reiter und Pferd zur Abwechslung mal gut. Die Mittagspause verbrachten wir dann schon auf deutscher Seite – beziehungsweise da waren wir mal auf deutscher Seite denn einige Kilometer später fiel mir auf, dass die Schilder wieder in französischer Sprache waren… ich finde es einfach herrlich, wie einfach man zwischen den Ländern hin und her wechselt ohne es richtig wahr zu nehmen. Was haben wir doch für ein Glück…
Die Wanderreitstation auf der Pfälzer Seite erreichten wir nachmittags und Julia, die Inhaberin des traumhaften alten Gutshofes begrüßte und mit ihrer ganz besonders herzlichen Art. Da warteten dann wahlweise Boxen und / oder Paddocks auf die Pferde und gemütliche Zimmer auf uns. Nachdem die Pferde versorgt waren und nach einer schnellen Dusche ging es in den angrenzenden Gasthof, der deftiges auf der Pfalz zu bieten hatte und wir konnten im Biergarten noch lange draußen sitzen und uns auf die kommenden Tage freuen.
Tag 2 hatte wieder Sonne am Start! Gefrühstückt haben wir total gemütlich nachdem die Pferde versorgt waren und mit einer prall gefüllten Satteltasche (Brote, Apfel, Banane, Schokoriegel … ich bin nicht ich selbst, wenn ich Hunger hab LOL) ging es heute zu einem Traum-Ziel: der Burg Berwartstein. Die Wege waren mal wieder ein Traum und die Pferde waren total positiv motiviert – genau wie die ganze Gruppe! Von einem genialen Aussichtspunkt aus sahen wir in der Ferne schon die Burg, ein wunderschönes Bauwerk und eine der wenigen noch bewohnte Burgen Deutschlands mit einem gemütlichen Biergarten und einem Highlight für Reiter: einem separaten Bereich direkt an der Burgmauer, an dem die Pferde angebunden werden können, abseits der Touristen dösen können und wir konnten Kaffee und Rhabarberkuchen genießen! Wir waren schon eine kleine Attraktion dort im Biergarten und sind bestimmt auf unzähligen Urlaubsfotos von Burgbesuchern – und das ganz ohne dass die Pferde gestört wurden. Ein Dankeschön an den Wirt, der uns das ermöglicht hat und an Cindy für die perfekte Orga! Der Tag hatte so viel zu bieten, dass ich gar nicht alles erzählen kann, das müsst ihr selbst erleben. Und genau so sollte es noch 2 Tage weiter gehen!
Denn Tag 3 führte uns einen ganz alten Grenzweg entlang. Ich kann euch gar nicht sagen, wann wir auf deutscher und wann auf französischer Seite waren. Toll fand ich die uralten Grenzsteine aus dem 19. Jahrhundert, die immer wieder entlang des Weges zu sehen waren. Der Weg selbst war auch ein Highlight denn er wird wohl nur wenig frequentiert, war gut zu reiten aber leicht zugewachsen und richtig romantisch! Ziel heute für unsere Pause war auf der französischen Seite die Burg Fleckenstein und unterwegs kamen wir auch hier wieder an genialen Aussichtspunkten, tollen Felsen und schönen Ortschaften vorbei. Heute wurde es auch etwas anspruchsvoller, was die Wegführung betraf. Ging es bergab wurden die Pferde geführt und an manchen Stellen war es schon recht steinig, schmal und die Wege verliefen im Zickzack den Berg runter. Alle Pferde waren sehr trittsicher und geduldig, ließen sich prima führen aber ich muss gestehen, mein kleiner wendiger Isländer hatte so seine Vorteile…nicht nur auf den schmalen Pfaden bergab auch beim Reiten unter tiefhängenden Ästen hindurch. Ich war mehr als Stolz auf mein Mädchen, dass mit den „Großen“ so toll mitgehalten hat egal in welcher Gangart. Ihr macht es Spaß, das merkt man und ich finde, so sollte es sein. In unserer Gruppe waren alle Pferde und ihre Reiter echte Teams und das macht doch das Wanderreiten noch schöner! Kein Stress, keine Konkurrenz, keine Hektik sondern einfach genießen. Und ich muss wirklich sagen, die Rittführung von Cindy bringt hier auch eine Ruhe und Sicherheit in eine solche Tour, dass es einfach nur noch ein Genuss ist!
Leider kam Tag 4 viel zu schnell und nachdem wir an Tag 3 im Innenhof des Guts von Julia einen gemütlichen Grillabend verbracht haben (selbst den Grill hat Cindy mit dem Pferdehänger bringen lassen, unglaublich) ging es morgens nach dem Frühstück wieder ans Packen und auf den Heimweg ins Elsass. Aber auch dieser Tag startete gleich mit einem traumhaften Pfad hoch zu einem Pass und ich hatte eigentlich gar keine Lust, dass dieses Abenteuer nun zu Ende gehen soll! Eine alte Ruine einer Kapelle mit Heilquelle war heute unser Pausenplatz und man spürte, dass jeder die teilweise anstrengenden aber einfach nur schönen Ritte der letzten Tage genossen hat und gerade nochmal im Geist Revue passieren ließ bevor es auf die letzten Kilometer Richtung Wanderreitstation Chez Cindy ging. Wir kamen gut Gelaunt bei Cindy an und den krönenden Abschluss bildeten 3 von Cindys Mann selbstgebackten Kuchen, auf die wir uns stürzten während die Pferde nochmal in den Paddocks entspannten. Ans Heimfahren musste man dann aber auch so langsam denken und so wurden die Taschen verstaut und die Pferde verladen. Es war bei jedem ein lachendes und ein weinendes Auge und man war sich sicher, dass man ganz bald wieder auf Tour ist mit Cindy … Ich bin mir da ganz sicher denn ich darf jetzt im Juni schon gleich wieder in die Südvogesen mit ihr und darauf freu ich mich nach diesen gelungenen 4 Tagen noch mehr als zuvor.
4 Tage, 2740 Höhenmeter, 110 km, 1 Abenteuer, das war der Grenzritt – le grand tour.
Ich hoffe, mein kleiner Reisebericht inspiriert euch, auch mal mit Cindy auf Tour zu gehen, denn ich kann es euch nur ans Herz legen. Ich werde diese Tage nie vergessen und die gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen haben einfach nur gut getan. In diesem Sinne – auf ein baldiges Neues im Sattel von Unterwegs!"